Samstag, 22. Oktober 2011

¡Pura Vida!

Erst einmal die News zur Tasche: Natuerlich ist die Sache viel komplizierter als noetig und die Tasche kann scheinbar nicht einfach nach San Jose geschickt werden. Angeblich ist wohl der Inhalt der Tasche in Liberia angekommen, aber irgendwie wissen sie nicht genau, was alles dazu gehoert und wollen daher, dass wir persoenlich kommen, um die Sachen zu identifizieren. Schwachsinn, unserer Meinung nach - wir werden weiter dran bleiben...

Wir haben uns inzwischen gut eingearbeitet im Hostel und verstehen uns immernoch gut mit den Angestellten. Milene muss schon um 6 Uhr anfangen und hat dann viel zu viel Zeit, dass Fruehstueck bis um 7:30 vorzubereiten. Danach macht sie in der Regel einige Betten und geht einkaufen. Um 11 Uhr ist sie dafuer dann auch schon fertig. Lukas faengt um 16 Uhr an und arbeitet meistens bis kurz vor 9. Seine Hauptaufgaben sind Botengaenge, wo er quer durch San Jose geschickt wird, um Brot oder Sonstiges zu kaufen, Geld zu wechseln oder andere Hostels auszuspionieren :). Wir waren auch schon mal zusammen unterwegs, um Flyer zu verteilen. So bekommt man immerhin was von der Stadt mit.

Da wir hier immer selbst kochen, sind auch unsere Kochkuenste und die dazugehoerige Kreativitaet enorm gestiegen! Gestern hatten wir zum Beispiel Asia-Nudeln mit Gemuesepfanne und selbstgemachter Erdnusssosse (schoenes Wort ohne sz). Heute haben wir Tico-maessig gekocht - es gab selbstgemachte Tortillas, Bohnen, Reis und Gemuese. Vorgestern haben wir ausserdem gelernt, wie man sich aus Bierdosen einen kleinen Camping-Kocher herstellt :D.

Das Wetter ist leider nicht gerade schoen, es regnet eigentlich jeden Tag und ist um einiges kaelter als zuvor (wahrscheinlich trotzdem kein Vergleich zu deutscher Kaelte). Auch regnet es nicht mehr regelmaessig nachmittags fuer eine kurze Zeit und heftig, sondern eher den ganzen Tag ueber Nieselregen. Dadurch haben die Klamotten und Schuhe leider nie wirklich die Moeglichkeit, trocken zu werden (was fuer ein schoenes Gefuehl, als unsere 6kg Waesche trocken aus dem Waschsalon zurueckkamen!).

¡Hasta luego!

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Aldea Hostel

Gestern haben wir die Familie aus Liberia frueher als geplant verlassen, weil dort nicht mehr viel fuer uns zu tun war und wir im Hostel in San Jose auch schon frueher anfangen koennen. Auf dem Weg von Liberia nach Costa Rica sind wir dann in Palmares ausgestiegen, weil dort Milenes Tasche abgegeben wurde. Die Polizeistation war ein kleines, schaebiges Haus wie viele andere, mit dem einzigen Unterschied, dass viele scherzende Uniformierte ihren Kaffee dort schluerften. Nach einigen Telefonaten haben die Polizisten uns dann erklaert, dass unsere Tasche zur Polizei in Liberia versandt wurde. Leider haben sie nur vergessen, uns auch Bescheid zu geben. Die Tasche war also die ganze Zeit schon im gleichen Ort wie wir, nur jetzt sind wir wieder 5 Stunden mit dem Bus davon entfernt. Tolle Organisation!
Noch hegen wir aber die Hoffnung, dass die Tasche bald zu uns nach San Jose geschickt werden kann...

Wir arbeiten nun fuer einen Monat im Aldea Hostel, das uns bis jetzt sehr gut gefaellt. Im Moment sind nicht allzu viele Gaeste da, weswegen wir auch noch nicht arbeiten mussten. Morgen geht es dann aber los, Milene arbeitet morgens und Lukas nachmittags.
Die Atmosphaere hier ist sehr nett und staendig lernt man neue Leute kennen. Auch die Angestellten sind alle jung und entspannt. Abends entwickelt sich der Gemeinschaftsraum zu einer kleinen Bar, wo Spanisch, Englisch, Franzoesisch, Deutsch und Italienisch wild durcheinander gesprochen werden.

Wir sind daher zuversichtlich, dass wir dieses mal noch mehr Glueck haben als zuvor und einige schoene Wochen hier verbringen koennen!

Unser Chef - Emir

Gemeinschaftsraum


Lukas mit Diego

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Mini-Schildis

Wir sind nun nach zwei abenteuerlichen Tagen wieder zurueck in Liberia. Am Dienstag sind wir frueh morgens mit dem Bus nach Nicoya aufgebrochen, um von dort einen anderen Bus nach Nosara zu nehmen. Von dort fuehrt eine Strasse nach Ostional, die jedoch in der Regenzeit fuer Autos nicht passierbar ist (man ueberquert drei Fluesse). Also sind wir zwei Stunden durch die Pampa gelaufen, um dann im Mini-Dorf Ostional anzukommen.

Am Abend haben wir dann die langersehnte Schildkroeten-Tour gemacht und sind in einer kleinen Gruppe mit drei Englaendern und einem Fuehrer an den Strand gelaufen. Leider hatten wir Pech und haben keine Schildkroeten bei der Eiablage beobachten koennen, weil sie nur alle vier Wochen an Land gehen. Als wir schon fast aufgeben wollten, hat einer der Englaender eine kleine Schildkroete entdeckt, die Richtung Meer lief.

Sie war natuerlich nicht allein und so konnten wir viele kleine Schildis auf ihren ersten Metern begleiten. Wirklich suess, wie sie sich voellig unbeholfen versuchen aus dem Sand zu graben! Durch diesen gluecklichen Zufall hat sich der Trip doch noch zum Guten gewendet :)

Inzwischen ist die Familie in Liberia um ein kleines Kaetzchen vergroessert worden. Die Kleine ist 5 Wochen alt und heitert uns hier ganz schoen auf. Zuletzt also viele Babytiere bei uns! :)

Montag, 3. Oktober 2011

Bei Vishnu & Co.

Erst einmal die guten Neuigkeiten: Milenes Tasche wurde wiedergefunden und bei einer Polizeistation abgegeben. Wir hatten zwar noch nicht die Zeit, sie abzuholen, uns wurde jedoch gesagt, dass sich ihr alter Pass und noch einige Klamotten darin befinden! Den Pass kann sie allerdings nicht mehr benutzen, weil er bereits als gestohlen gemeldet ist. Trotzdem haben wir uns ueber diese Nachricht gefreut und hoffen, dass moeglichst viel in der Tasche gelassen wurde.

Die Familie ist inzwischen seit einigen Tagen aus dem Urlaub zurueck und wir haben unsere eigentlichen Aufgaben als Freiwillige aufgenommen. Wir helfen im Haushalt, arbeiten im Garten oder streichen z.B. die Speisekammer. Zwischendurch versuchen wir Ama franzoesisch beizubringen, was jedoch nicht wirklich gut klappt. Erfolgreicher ist hingegen der Klavierunterricht, welcher ihr mehr Spass bereitet...

Am Samstag hatten wir eine kleine private Yogastunde im Wohnzimmer, die von Reba (der Mutter) geleitet wurde. Da vor allem Reba einem solch spirituellen Akt emotionale Bedeutung zuspricht, sind wir seit dem bessser in die Familie integriert :)

Gestern waren wir alle zusammen an einem Fluss - ein echter Geheimtipp der Familie. Der klare aber kalte Fluss schlaengelte sich zwischen hohen Felswaenden hindurch und hatte sogar einen kleinen Wasserfall zu bieten. In die hohen Felsen waren Hieroglyphen eingearbeitet, die wohl schon sehr alt sein sollen. Insgesamt war es ein sehr schoener Ausflug (wenn wir noch eine Kamera haetten, gaebe es jetzt wirklich schoene Fotos)!

Morgen unterbrechen wir unseren Aufenthalt hier fuer zwei Tage und reisen an einen Strand an der Pazifikkueste (Playa Ostional), um hoffentlich Schildkroeten bei der Eiablage beobachten zu koennen.

Bis dann!